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Die Zukunft ist näher als Sie denken

Die Welt von morgen, vernetzt durch Superfasern und Hightech-Kabel, beginnt hier und heute in Mailand.

AT - Stories - Innovation - The future is closer than you think - Interview with Marcelo Andrade, Head of R&D Prysmian

Interview mit Marcelo Andrade, SVP Forschung & Entwicklung

(Nach einem Originalinterview mit Fabio Sottocornola für Corriere Innovazione)

In Zukunft rücken weit voneinander entfernte Orte noch näher zusammen, verbunden durch gigantische Röhren, LWL und Kupferkabel und eine Infrastruktur an die alle Haushalte angeschlossen sind.

In den Autos von morgen wird ein Großteil der Kupferkabel von wesentlich leichteren optischen Fasern abgelöst. Seekabel, die Energie von einem Kontinent zum anderen transportieren, werden belastbarer und leistungsfähiger sein. Offshore-Plattformen für die Gas- und Ölförderung werden verschwinden und durch sicherere Unterwasserfabriken ersetzt, die aus der Ferne gesteuert werden.

AT - Stories - Innovation - The future is closer than you think - Thanks in no small part to Prysmian

 

Diese Zukunftsszenarien können schon viel früher Gestalt annehmen als gemeinhin angenommen wird – nicht zuletzt durch das Zutun von Prysmian. Heute verfügt das Unternehmen (ehemals Teil des Pirelli-Konzerns) über fast 100 Produktionsstätten weltweit. Die Heimat der Forschungs- und Entwicklungskapazitäten ist und bleibt jedoch Biccoca, Mailand, das ehemalige Industriegebiet, das in einen Technologie- und Dienstleistungskomplex mit einer angegliederten Universität umgewandelt wurde.

AT - Stories - Innovation - The future is closer than you think - Marcelo De Araujo Andrade

Marcelo De Araujo Andrade, ein Innovator und Visionär, der dennoch fest auf dem Boden der geschäftlichen Tatsachen steht, erklärt: „Wir achten auf die Wünsche unserer Kunden und versuchen, ihre Bedürfnisse zu befriedigen.“ Die Entwicklung dieser Technologie ist anspruchsvoll. Die Naturgesetze sind nicht außer Kraft zu setzen und auch Branchenvorschriften können sich als begrenzender Faktor erweisen. Kontinente wie Europa und Afrika mit neuen Hochspannungsseekabeln zu verbinden oder gigantische Datenmengen für die Telekommunikation zu übertragen, sind nur zwei Beispiele für Aufgaben, mit denen es Unternehmen heute zu tun haben. Derzeit kommt das offene Meer mit Wassertiefen bis zu 3000 Metern für Seekabelprojekte nicht infrage. (Derzeit kann in maximal 1600 Metern Tiefe verlegt werden.)

AT - Stories - Innovation - The future is closer than you think - But the leading world energy players are determined to tackle those depths

 

Aber die führenden Energieakteure der Welt ruhen nicht. „Wenn uns jemand fragt: ‚Habt ihr die Technologie für so ein Kabel?‘, dann ist das eine Herausforderung.“ Erst kommt der Systementwurf, dann muss ein entsprechend leistungsfähiges Produkt hergestellt werden (vielleicht aus Verbundwerkstoffen statt Stahl), damit es auf dem Meeresboden verlegt werden kann, wo es dann mindestens 40 Jahre funktionieren muss. „Zum Glück“, sagt Andrade, „mögen wir Herausforderungen.“  

Ein weiteres Zukunftsszenario sind Elektrofahrzeuge, die leichter werden müssen, um das Gewicht der Batterie auszugleichen. „Wir denken darüber nach, wie sich mehr Energiekabel aus Kupfer und Aluminium durch Faserkabel ersetzen lassen. Bislang können sie die Scheinwerfer ein- und ausschalten, aber nicht die notwendige Energieversorgung gewährleisten,“ sagt Andrade.

Geforscht wird außerdem an neuen Werkstoffen, vor allem mit Graphen, das in verschiedenen Verbindungen getestet wird. „Wir wissen noch nicht genau, was der Stoff kann, aber wir untersuchen ihn. Er scheint vielversprechend als Barriere gegen das Eindringen von Flüssigkeiten in die Kabel zu sein, aber wir müssen die Kosten-Nutzen-Rechnung aufmachen und wissen, wie viel wir in der Mischung brauchen.“ Es gibt auch Ethanolstrom, der für umweltverträgliche Produkte verwendet wird. Oder die feinen Kohlenstoff-Nanoröhrchen. Der effiziente Leiter wiegt fünfmal weniger als Kupfer, mit dem zusätzlichen Vorteil besserer elektrischer Eigenschaften und Chemikalienbeständigkeit. Ihre Flexibilität und ihr geringes Gewicht legen Anwendungen wie Aufzüge, Luftfahrt und Hausinstallationen nahe. „Wir fangen gerade erst an, diese neuen Materialien zu studieren,“ berichtet der Ingenieur. Einen dieser neuen Werkstoffe nennt er scherzhaft „Peperoni“. Hierbei handelt es sich um einen ganz neuartigen Kern für die gängige Polypropylenbasis.

AT - Stories - Innovation - The future is closer than you think - Research processes for the ideal product are carried out in the heart of Prysmian’s Milanese laboratories

 

Die Suche nach dem idealen Produkt findet im Mailänder Zentrallabor der Prysmian Group statt. Hier wird von der chemischen Lösung über die Farbe bis hin zum gummielastischen Prototypen alles hergestellt, bevor letzterer in die „Folterkammer“ geht. Hier muss er eine Temperaturwechselbeanspruchung überstehen, die Alterung simuliert, und den Angriffen von Feuer, Chemikalien, mechanischer Belastung, Korrosion und hohen Stoßimpulsen standhalten.

Darauf folgt eine weitere Runde scheinbar endloser Tests: Ein Rasterelektronenmikroskop der neuen Generation ermöglicht die Analyse der molekularen Zusammensetzung der Materialien, während in Prüftürmen elektrische Spannungen von bis zu 2,4 Millionen Volt erzeugt werden. Von der Bestellung bis zum zertifizierten Produkt vergeht mehr als ein Jahr.

AT - Stories - Innovation - The future is closer than you think - Here we are also developing products

„Wir entwickeln hier aus Werkstoffen und Technologien Produkte, die noch keinen Markt haben, für die wir aber in fünf oder zehn Jahren einen Markt sehen.“

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Marcelo Andrade

SVP Research & Development

AT - Stories - Innovation - The future is closer than you think - Then come another round of seemingly endless tests

 

Nicht zu vergessen die Glasfaser: Mit rund 30 Millionen jährlich produzierten Kilometern zählt Prysmian in diesem Bereich zu den Top-Herstellern. „Wir arbeiten weiter an der Miniaturisierung und an einer höheren Faserdichte pro Quadratmillimeter,“ erklärt Andrade, der in der Telekommunikation enormes Potenzial für Lichtwellenleiter sieht.

Am spannendsten aber findet der Ingenieur mit einer Leidenschaft für das Meer die Zukunft der Öl- und Gasförderung, in der sich auf Offshore-Plattformen heute noch Menschen in Lebensgefahr begeben. „Es gibt Wissenschaftler und Entwickler, die die Förderung am Meeresboden sehen wollen, in Unterwasserfabriken, so groß wie das Mailänder Fußballstadion. Gesteuert wird die Installation von Land aus, von Menschen, die vielleicht 300 Kilometer entfernt sitzen. Für derartige Strukturen braucht man ein Kabelnetz. Wir haben noch keine Vorstellung von den Kosten, aber unser Unternehmen wird mit den Entwicklungen mitgehen und dazu beitragen, dass diese Visionen Gestalt annehmen.“

AT - Stories - Innovation - The future is closer than you think - Who is Marcelo Andrade

Wer ist Marcelo Andrade?

Marcelo de Araujo Andrade, Maschinenbauingenieur aus Brasilien, hat seine gesamte Karriere bei Prysmian aufgebaut.

Seit 2012 leitet er den Bereich Forschung und Entwicklung mit 550 Mitarbeitern.

AT - Stories - Innovation - The future is closer than you think - Key Facts

 

/   Eckdaten

 

30 Millionen Kilometer Die von Prysmian jährlich produzierte Menge optischer Fasern.

Peperoni Arbeitsname für einen innovativen Kern, der der herkömmlichen Polypropylen-Kabelbasis hinzugefügt wird.

Unterwasserbohrungen | Die Öl- und Gasförderung auf dem Meer wird in der Zukunft ferngesteuert.

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